Langsam gehen die Temperaturen runter, die Fische werden träger und es wird schwerer die Wasserschweine zu überlisten. Für viele beginnt jetzt die Messezeit und das Tackle wird für die nächste Saison sicher verstaut. Diese Zeit ist für mich besonders spannend. Jetzt ist es eine richtige Herausforderung, die Fische zu finden und zu fangen! Meine Gewässerwahl fällt meist auf kleinere Gewässer, welche ich gut kenne. So zog es mich während der letzten Tage an einen Entwässerungsgraben, welcher eine Tiefe von bis zu 2 Meter hat. Die Bedingungen waren scheinbar perfekt. Der Luftdruck ging in den Keller, es stürmte und regnete. Die Spots waren mit Sweet Butternut Boilies in 15 & 20 mm präpariert. Alles war schnell aufgebaut und die Ruten perfekt auf den kleinen Futterplätzen platziert. Kaum war es dunkel, wollte die erste Brasse Wasserski fahren. Nachdem ich die Brasse versorgt hatte, ging das Pumpwerk an. Die Fische werden durch die entstehende Strömung aktiv. Leider ist das an diesem Gewässer eher kontra produktiv. Die Montagen werden durch das viele Treibgut wie Stöcker und Kraut verzogen. So ist die Chance auf einen Fisch während das Pumpwerk aktiv ist, recht gering. Sobald dieses sich aber wieder abschaltet sollten die Ruten schnellst möglich wieder auf den Spots platziert werden, da die Fische jetzt aktiv nach Futter suchen. Diese Nacht verlief ruhig, könnte daran gelegen haben, dass die Batterien meiner Funke leer waren. Ich packte frustriert das Tackle auf den Trolley und fuhr Heim. Ein paar Tage später startete ich mit einem Kollegen einen neuen Versuch. Das Wetter war wieder einmal perfekt! Seit der letzten Session war der Luftdruck konstant niedrig und der Wind frischte mehr und mehr auf. Ich sagte zu ihm, genau das brauchen wir. Dickenwetter! Meine Motivation stieg ins unermessliche. Da kann man sich auch gerne mal um über 200 Meter verschätzen, die der Trolley noch über die matschige Wiese muss. Neue Plätze, neues Glück. Am Platz angekommen, waren unsere Zelte fix aufgebaut, die Ruten schnell montiert und auf den neuen Spots platziert. Ein single Hookbait am Kombi-Rig mit einer Hand 15 & 20 mm Sweet Butternuts sollte es richten. Ich fischte direkt unter den Rutenspitzen, Slackline war angesagt. Ich versuchte so unauffällig wie möglich zu fischen. 17 Uhr und es war dunkel. Ich hatte ein gutes Gefühl, bis alle Ruten piepten. Na toll, das Pumpwerk ging wieder einmal an. Ich legte meine Ruten in der Nacht noch einmal neu, um ruhig schlafen zu können. Zu alle dem waren auch noch die Krabben sehr aktiv und meine Funke ging am Abend kaputt. Die Nacht verlief wieder ohne Fisch. Dies ist an diesem Gewässer zwar keine Seltenheit, aber es frustriert einen. Die Fische können viel Strecke machen und können sich somit in einem komplett anderem Abschnitt aufhalten. Ich war mir sicher, das etwas gehen muss. Die Bedingungen waren einfach perfekt. Ausgeschlafen wollten wir zusammenpacken, zu meinem Glück fing es aber kurz vorher an zu regnen. So blieben wir noch. Im strömenden Regen meldete sich die kaputte Funke einmal. Ich dachte mir nichts dabei, guckte trotzdem in Richtung Ruten. Der Bissanzeiger hörte nicht mehr auf zu leuchten. Fisch! Der Fisch riss schon unzählige Meter Schnur von der Rolle und dachte nicht daran zu stoppen. Während des Drills endschied er sich plötzlich unaufhaltsam ins Totholz zu flüchten. Shit der sitzt fest. Nach einigen Minuten des Zitterns konnte ich den Fisch letztendlich sicher landen. Mir fiel ein Stein von Herzen. Was für eine Erleichterung! Nach etlichen Blanks endlich einer der guten Fische! Das durchhalten hat sich ausgezahlt.
NEVER GIVE UP!
Grüße, Bene